FDP Kreisverband Rastatt feiert Neujahrsempfang in der "Rösterei Eisenwerk" in Gaggenau
Gaggenau. Nachdem in den letzten drei Jahren keine Neujahresempfänge in Präsenz möglichen waren und digital stattfinden mussten, war es für den FDP Kreisverband Rastatt eine große Freude, wieder „in Präsenz“ einladen zu können. Der diesjährige Neujahrsempfang fand in der „Rösterei Eisenwerk“ in Gaggenau statt. Begrüßen durften der Kreisverbandsvorsitzende Lutz Jäckel und der Stadtverbandsvorsitzende (SV Gaggenau) Patrick Wilczek, etwa 45 Gäste in der sehr gut gefüllten Rösterei Eisenwerk. Neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern und Parteimitgliedern nahmen auch die Abgeordneten Dr. Ann-Veruschka Jurisch MdB, Dr. Christian Jung MdL und Alena Trauschel MdL an der Veranstaltung als Referenten teil.
In seinem Jahresrückblick zog der Kreisvorsitzende Lutz Jäckel eine gemischte Bilanz des Jahres 2022. In der Parteiarbeit gäbe es viele positive Entwicklungen. So hätte man im „Superwahljahr“ 2021 nicht nur viele neue und vor allem junge Mitglieder gewinnen können, über das Jahr 2022 gäbe es, trotz einer schwierigen Koalition auf Bundesebene, kaum Austritte und einen konstanten Zustrom an Neumitgliedern.
Das Entsetzen über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine würde die Menschen dagegen seit nun mehr fast einem Jahr begleiten. Als politische Partei, die sich der Freiheit und der Menschenrechte verpflichtet hat, würde man auch in Zukunft alles mögliche unternehmen, um der Ukraine und den geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern vor Ort bestmöglich zu helfen, so der Kreisvorsitzende in seiner Ansprache.
Anschließend konnten die geladenen Referenten zu ihren Fachgebieten referieren. Der FDP-Landtagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion Baden-Württemberg, Christian Jung, sprach über die vielen Infrastruktur-Baustellen im Landkreis Rastatt. Vom Autobahnanschluss für den Baden-Airpark, dem Umbau des Autobahnanschlusses Rastatt-Nord, sowie einer Ausweichstrecke für die Rheintalbahn gäbe es noch viel zu tun. Dabei bekräftigte er die Forderung, das „Pilotprojekt“ eWayBW auf der B462 im Jahr 2024 abzubauen, nachdem das „Pilotprojekt“ bisher nur mit Ausfällen und Störungen glänzen konnte.
Die FDP-Bundestagsabgeordnete Ann-Veruschka Jurisch berichtete über die Fachkräftestrategie der Bundesregierung. Das strategische Thema der Demographie sei in den Jahren der Großen Koalition ausgesessen und ignoriert worden. Es sei dabei an der Zeit, aus der Tatsache, dass Deutschland schon lange ein Einwanderungsland sei, die daraus resultierenden Chancen zu nutzen. Dies würde bedeuten, dass man mehr Einwanderung in den Arbeitsmarkt erreichen möchte. Die Menschen sollen gerne zu uns und auch bleiben wollen. Die Unternehmen sollen dabei in die Lage versetzt werden, die Arbeits- und Fachkräfte in das Land holen zu können, die für den Betrieb benötigt werden. Der Fachkräftemängel sei das größte Wachstumshemmnis der Wirtschaft. Ein Punktesystem nach kanadischem Vorbild soll dabei die notwendigen Rahmenbedingungen für die Einwanderung in den Arbeitsmarkt vorgeben. Innerhalb dieses Punktesystems sollen insbesondere praktische Berufserfahrungen stärken gewichtet werden.
Ergänzend zu den Ausführungen ihrer Bundestagskollegin, erörterte die FDP-Landtagsabgeordnete Alena Trauschel, die innerhalb der FDP/DVP-Fraktion im Landtag Baden-Württemberg die Rolle der Sprecherin für berufliche Bildung inne hat, dass zur Bekämpfung des Fachkräftemangels auch ein Umdenken in der Schulpolitik notwendig sei. So sei es nicht verwunderlich, dass man mit Studienabbrecherquoten um die 30% zu kämpfen habe, wenn es als gesellschaftlicher Normalfall zu betrachten sei, dass als Ziel der Bildungslaufbahn ein Studienabschluss stehen müsse. Viele Abiturientinnen und Abiturienten wären in einem Ausbildungsberuf glücklicher und besser aufgehoben. Hier sei auch der Gesetzgeber gefragt, der sich gegen die Akademisierungswelle stemmen müsse. Dafür sei es unter anderem notwendig, dass sich die Gymnasien nicht nur als Vorbereitung für das Studium sehen würden, sondern auch berufliche Kompetenzen vermitteln müssen.